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  • Worauf wir uns im Januar im Garten freuen können

Der Garten im Januar: Ein Ausblick

Im Januar ruht die Natur. An frostigen Tagen scheint das Leben wie eingefroren und unter einer Schneedecke träumen viele Tiere im Winterschlaf vom Frühling. Doch auch bei milderen Temperaturen und matschig-grauem Wetter ist in unseren Gärten und auf Balkonen und Terrassen nicht viel los. Das macht den Januar zum perfekten Monat, um sich auf das kommende Gartenjahr einzustimmen.

In der Winterruhe Pläne schmieden

Der Januar ist ein super Monat, um sich mit der Planung für die nächste Gartensaison zu beschäftigen. Es gibt nichts Schöneres, als in der kalten Jahreszeit voller Vorfreude an blühende Pflanzen und eine tolle Ernte zu denken.

 

Bist du Gartenneuling?

Vielleicht fragst du dich, ob es nicht etwas früh ist, jetzt schon mit den Planungen zu beginnen. Wir können dich beruhigen: Auch, wenn der Frühling bereits Einzug gehalten hat, ist es jederzeit möglich, mit dem Gärtnern anzufangen. Doch je eher du dir Gedanken machst und rechtzeitige Überlegungen anstellst, desto mehr Arbeit kannst du dir später sparen.

Am besten verschaffst du dir erstmal einen Überblick über all die Pflanzen, die für die Kultur im Freiland oder im Kübel geeignet sind. Was möchtest du gerne anbauen? Möchtest du viel Gemüse ernten oder einfach ab und zu ein paar süße Beeren naschen? Oder träumst du von einer kleinen Oase inmitten von Zitronen- und Olivenbäumen?

Schau dir dann deinen Garten, Balkon oder deine Terrasse genau an: in welche Himmelsrichtung zeigt der Ort? Bekommt er viel Sonne ab oder gibt es Bäume, die im Sommer Schatten spenden? Wie viel Platz hast du? Gibt es geeignete Orte für Beete, Hochbeete, Kübel oder Balkonkästen? Diese Beobachtungen kannst du nutzen, um herauszufinden, welchen Pflanzen du gute Standortbedingungen bieten kannst.

Wir empfehlen auf jeden Fall, deine Planungen schriftlich festzuhalten. Ein Garten-Tagebuch ist super praktisch, um alle deine Vorhaben zu sammeln. Auch, wenn du wahrscheinlich doch vieles anders machen wirst, kannst du in so einem Notizbuch später deine persönlichen Gartenerfahrungen nachvollziehen und davon lernen.

 

Mach's dir gemütlich und schreibe auf, wie du dir das kommende Gartenjahr vorstellst.

 

Schon länger dabei?

Vielleicht gärtnerst du bereits fleißig und hast schon Beete angelegt, Kübel bepflanzt und leckeres Obst und Gemüse geerntet. Jetzt stellt sich die Frage, wie gut es bisher funktioniert hat. Möchtest du etwas verändern, andere Pflanzen anbauen oder die Beete vergrößern?

Vielleicht hast du bereits ein Garten-Tagebuch angelegt und im Herbst und Winter einen Rückblick auf dein Gartenjahr geworfen.

Sehr interessant könnte das Thema “alte Erde” sein, die ja in den Pflanzgefäßen vom letzten Jahr noch vorhanden ist. Möchtest du wissen, wie du diese Erde “recyclen” und mit neuen Nährstoffen aufbereiten kannst, schau mal im Artikel “Neues Leben für alte Erde” vorbei.

 

Droht strenger Frost, bringe Tontöpfe lieber ins Warme, da sie sonst zerspringen können.

Zeit für neues Gartenwissen

Wenn's draußen regnet, schneit oder einfach ungemütlich ist, kannst du die Zeit für etwas Theorie nutzen. Ausgestattet mit einer guten Portion Gartenwissen startest du perfekt vorbereitet in die nächste Saison.

Viele Pflanzen können sich gegenseitig positiv beeinflussen, wenn sie dicht nebeneinander wachsen. Es handelt sich um sogenannte “Gute Nachbarn”. Sie schützen sich vor Krankheiten und Schädlingen oder locken Bestäuber für den Nachbarn an. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: “Schlechte Nachbarn” klauen sich Nährstoffe, Licht und behindern sich im Wachstum. Etwas Hintergrundwissen zur Mischkultur und die praktische Beachtung der Mischkultur-Prinzipien ist daher unerlässlich, um gesunde und kräftige Pflanzen anzubauen und mit einer tollen Ernte belohnt zu werden.

Außerdem sehr wichtig für die Pflanzengesundheit und das Fernbleiben nerviger Schädlinge: Fruchtwechsel und Fruchtfolge. Hinter diesen Begriffen verstecken sich einige Regeln zur Reihenfolge, in der man die verschiedenen Pflanzen anbauen sollte. Entscheidend dabei ist, welchen Nährstoffbedarf die Pflanzen haben (Schwach-, Mittel- oder Starkzehrer) und ob die Pflanzen miteinander verwandt sind. Eine enge Verwandtschaft macht sie anfällig für die gleichen Krankheitserreger und Schädlinge. Praktisch ist dabei das Wissen um die verschiedenen Pflanzenfamilien. Diese musst du natürlich nicht auswendig können, doch wenn du ungefähr weißt, welche Pflanzen miteinander verwandt sind und das in deinen Planungen berücksichtigst, ist die Chance hoch, dass deine Pflanzen und auch dein Gartenboden lange gesund bleiben.

So ein schöner Garten entsteht leider nicht ganz von alleine - etwas Gartenwissen ist auch nötig.

Keimlinge und Sprossen - Ersatzgarten auf der Fensterbank

Eine super Quelle für frisches Grün und viele Vitamine bieten im Winter Keimsprossen, die man ganz einfach innerhalb weniger Tage ziehen kann. Am bekanntesten ist wahrscheinlich Kresse, die man auch bereits fertig gekeimt als kleinen “Rasen” im Supermarkt kaufen kann. Doch auch von vielen anderen Gemüsesorten gibt es Keimsprossen: Radieschen-, Brokkoli- oder Rucolasaat, aber auch Getreidekörner und Sonnenblumenkerne bilden aromatische Sprossen. Wichtig: es handelt sich dabei um spezielle Sorten, die extra für Keimsprossen gezüchtet werden. Ihr Saatgut wird als Sprossen- oder Keimsprossensaatgut gekennzeichnet. Verwende also kein normales Saatgut für den Garten. Das ist zum einen viel teurer, weil es in kleineren Mengen verkauft wird, zum anderen kann konventionell erzeugtes Saatgut Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten.

Sprossensaatgut lässt sich theoretisch auch aussäen, allerdings handelt es sich nicht um Sorten, die auf Ertrag gezüchtet wurden. Die Ernte dürfte also eher gering ausfallen und die Pflanzen sind weniger robust.

Keimsprossen selber ziehen macht großen Spaß. Hier sind Erbsensprossen zu sehen.

Zimmerpflanzen - grüne Vielfalt im Winter

Vielen Zimmerpflanzen tut eine Winterruhe genauso gut wie Zitrusbäumen oder der Olive: sie benötigen ab Oktober keine Düngergaben mehr und stehen gerne kühl und trocken. Allerdings ist es in unseren Zimmern auch im Winter so warm, dass die Pflanzen diese Winterruhe oft nicht einlegen können. Wenn du in der kalten Jahreszeit beobachtest, dass es deinen grünen Mitbewohnern nicht gut geht, sie schwächeln oder gar von Schädlingen heimgesucht werden, dann solltest du genauere Recherchen anstellen. Finde heraus, wie die Pflanze heißt und welche Ansprüche sie an eine Winterruhe stellt. Oft bewirken ein paar kleine Veränderungen in der Pflege schon Wunder.

Eine sehr beliebte Zimmerpflanze im Winter ist der Weihnachtsstern. Wusstest du, dass er mit ein paar Tricks und bei richtiger Pflege die wärmeren Monate übersteht und dir pünktlich zur Vorweihnachtszeit wieder viel Freude bereiten kann? Schau in unserem Artikel über den wunderschönen Weihnachtsstern vorbei und finde heraus, warum sich ein wenig extra Aufwand definitiv lohnt.

Ab Ende Januar herrschen dann langsam wieder geeignete Bedingungen, um Zimmerpflanzen durch Stecklinge oder Ableger zu vermehren. Die jungen Pflänzchen brauchen sehr viel Licht, was in den Wintermonaten ja eher Mangelware ist. Biete ihnen daher den hellsten Platz, den du finden kannst.

An einem hellen Standort bilden Ableger und Stecklinge schnell neue Wurzeln.

Für die ganz Eiligen: Paprikas und Chilis vorziehen

Ab Ende Januar können bereits die wärmeliebende Chilis und Paprikas vorgezogen werden. Die Pflanzen keimen und entwickeln sich langsam, daher brauchen sie einen ordentlichen Wachstumsvorsprung, bevor sie in unsere Gärten, Gewächshäuser oder auf unsere Balkone ziehen können. Das Problem an der frühen Anzucht ist Lichtmangel. Die Tage sind noch kurz und oft ist das Wetter auch noch schlecht, sodass die Keimlinge kaum ausreichend Sonnenlicht abbekommen. Sie vergeilen dann, wachsen also lang und dünn auf der verzweifelten Suche nach ein paar Sonnenstrahlen. Eine spätere Aussaat ab Mitte oder Ende Februar kann Abhilfe schaffen, ebenso können Pflanzenlampen zum Einsatz kommen.

Der Vorteil einer früher Anzucht ist, dass die Jungpflanzen den nachfolgenden Aussaaten von zum Beispiel Tomaten oder Auberginen Platz machen können. Paprikas und Chilis  nehmen dann nicht mehr den hellsten und wärmsten Platz ein, den man zur Keimung benötigt. Außerdem hat man noch ausreichend Zeit für eine zweite Aussaat, falls bei der ersten irgendwas nicht funktioniert hat.

Jungpflanzen brauchen sehr viel Licht. Paprikas und Chilis mögen es außerdem tropisch warm bei mindestens 25 Grad.

Was sonst noch ansteht

Saatgut unter die Lupe nehmen

Wenn du dein Saatgut an einem geeigneten Ort aufbewahrst und gut sortiert hast, fällt eine kleine Inventur besonders leicht. Schaue nach, wie viele Samen du noch hast und ob dir eventuell etwas fehlt. Jetzt ist die perfekte Zeit, um zu überlegen, welche Pflanzen du anbauen möchtest und bei Bedarf das fehlende Saatgut zu besorgen. Achte dabei darauf, qualitativ hochwertige Samen, möglichst in Bio-Qualität, zu kaufen. Unsere Bloomify Saatgutboxen bieten eine tolle Auswahl an Saatgut für Gemüse und Kräuter.

Herrscht in deiner Saatgut-Sammlung noch Chaos? Dann wird es jetzt höchste Zeit, für Ordnung zu sorgen. Alle wichtigen Infos gibt’s in unserem Artikel “Saatgut richtig aufbewahren”.

 

Gartentiere versorgen

Die Tiere in unseren Gärten, die keinen Winterschlaf halten, sind bei tiefen Temperaturen auf Futtersuche. Vor allem Gartenvögel nehmen Futterstellen bei frostigen Temperaturen gerne an. Du kannst ihnen bis etwa Ende Februar spezielles Vogelfutter aus dem Handel anbieten oder selber abwechslungsreiche Mischungen zusammenstellen. Achte darauf, die Futterstelle sauber zu halten, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können.

Sobald unsere Gartenvögel ihre Jungen aufziehen, solltest du die Fütterung mit dem fettreichen Winterfutter beenden. Die noch empfindlichen Kleinen vertragen dieses Futter nicht so gut, außerdem sind die Nuss- und Körnerstückchen darin zu groß für sie.

 

Pflanzen im Winterquartier besuchen

Falls du Pflanzen draußen oder drinnen überwinterst, solltest du ihnen regelmäßig Besuche abstatten. Sind sie noch gut geschützt, ausreichend mit Wasser versorgt und frei von Schädlingen? In unserem Artikel “Ein Besuch im Winterurlaub” findest du wichtige Infos, worauf du dabei achten musst.

 

Reicht das noch? Jetzt ist die beste Zeit, um Saatgut-Nachschub zu beschaffen.

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