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Winter-Check: Wie geht's unseren Pflanzen im Winterquartier?

Bereits im Herbst haben wir uns darum gekümmert, Olive, Feige und Co. fit für den Winter zu machen. Einige unserer grünen Lieblinge sind in ein wärmeres Quartier gezogen, andere wiederum dürfen warm eingepackt draußen bleiben. Leider sind die Pflanzen in dieser Zeit weniger robust als im Sommer und brauchen oft auch spezielle Pflege, weshalb du während der Wintermonate immer mal wieder schauen solltest, ob alles in Ordnung ist.

Worauf du draußen achten solltest

Seit wir unseren Garten winterfest gemacht und einige Pflanzen in Sicherheit gebracht haben, sind einige Wochen vergangen. Kälte, Regen, Wind und teilweise schon der erste Frost setzen denjenigen, die draußen stehen, ordentlich zu. Höchste Zeit, sich eine Winterjacke anzuziehen und einen Gang nach draußen zu wagen. Schaue nach, ob der Kälteschutz an den Kübeln und Pflanzen nach den Herbststürmen noch richtig sitzt oder ob etwas repariert werden muss. Sind Frostschäden an den Zweigen und Blättern der Bäumchen und Sträucher erkennbar, so ist es ihnen deutlich zu kalt; packe dann ruhig auch die Krone in ein Schutzvlies ein oder bringe sie, wenn möglich, an einen frostfreien, trockenen, kühlen und geschützten Ort. Hier kannst du am Beispiel der Olive nachlesen, wie etwas empfindlichere Gewächse richtig drinnen oder geschützt draußen überwintert werden.

 

Sitzt noch alles fest? Die leichten Abdeckungen können sich bei stärkerem Wind schnell mal lösen.

 

Die Gezeiten im Auge behalten

Da es nicht nur kalt und dunkel ist, sondern auch viel regnet, heißt es oft: Land unter! Vor allem im Freiland kann nämlich schnell mal Staunässe entstehen. Du erkennst sie daran, dass die Erde über längere Zeit sichtbar nass ist, die Blätter herabhängen und gelb werden oder sich sogar schwarze Stellen an der Pflanze bilden. Dann musst du handeln und dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit versickert und sich keine neue Staunässe bilden kann. Mulchen ist dafür beispielsweise eine gute Lösung, ebenso Löcher, die du mit einem Stab in den Boden bohrst. Bei den Kübelpflanzen muss ebenfalls regelmäßig auf stehendes Wasser, besonders im Untersetzer, geachtet werden. Sie sollten so platziert sein, dass sie vor Regen geschützt sind oder alternativ mit einer Plane abgedeckt werden können. Gieße nur bei anhaltender Trockenheit und an frostfreien Vormittagen. Stelle zudem sicher, dass das Schutzvlies so drapiert ist, dass die Luft zirkulieren kann. Andernfalls drohen Schimmelschäden, die sich sogar bei trockenem Wetter einschleichen können, weil sich Feuchtigkeit unter dem Material sammelt.

 

Mulchschichten können im Winter ruhig richtig dick sein.

Richtiges Klima im Winterquartier

Stehen deine wärmeliebenden Pflanzen drinnen, so ist es noch wichtiger, regelmäßig nach ihnen zu schauen. Es ist nicht einfach, ideale Bedingungen dauerhaft aufrecht zu halten; da die Tage nun deutlich kürzer sind als noch vor wenigen Wochen, können sich in der Zwischenzeit auch die Lichtverhältnisse geändert haben. Steht jetzt deutlich weniger Licht zur Verfügung, darf es auf keinen Fall zu warm werden. Temperaturen konstant zwischen 5 und 10 Grad sind ideal; je dunkler es ist, desto kühler darf es sein und desto weniger solltest du gießen. Fallen die Temperaturen jedoch unter die 5-Grad-Marke, muss etwas geheizt werden, damit deine Schützlinge nicht erfrieren. Stehen sie direkt neben dem Heizkörper, musst du die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten und die Pflanzen möglichst weit davon abrücken. Eine Schale mit Wasser auf dem Heizkörper oder ein Luftbefeuchter sorgen für gut verträgliches Klima. Auch nach Zugluft solltest du die Augen offen halten, da sie die Pflanzen stresst, noch weiter schwächt und den Befall mit Schädlingen und Krankheiten begünstigt. Lüfte aber trotzdem regelmäßig durch, damit sich mit der Zeit keine Erreger und Schimmel breit machen können.

 

Staunässe durch Gießfehler

Sind Licht, Standort und Temperatur soweit in Ordnung? Wunderbar! Dann schauen wir auch hier noch einmal nach dem Wasser: Ist die Erde zu feucht, hast du es möglicherweise zu gut gemeint und die Pflanze in der Vergangenheit zu viel gegossen. Ist es nicht extrem nass, solltest du einfach so lange mit der nächsten Wassergabe warten, bis sich das Substrat über längere Zeit hinweg wieder trocken anfühlt. Wir haben hier aber auch noch ein paar Tipps für dich, wie du im Notfall überschüssiges Wasser aus dem Topf bekommst und vielleicht vorhandene Wurzelschäden beheben kannst. Sieht hingegen alles super aus und ist die Erde trocken, darfst du deiner Pflanze etwas Wasser geben. Du kannst dich dafür ganz gut an unserem Leitfaden orientieren, wie man Zitrusbäume im Winter richtig gießt.

Ungebetene Gäste: Krankheiten und Schädlinge

Da Pflanzen während der Wintermonate generell nicht so widerstandsfähig sind, schleichen sich oft Schädlinge und Krankheiten ein. Pflegefehler, besonders in Form von zu trockener, warmer Luft und zu viel Gießwasser, ziehen die kleinen Plagegeister nach sich. Egal, ob du drinnen oder draußen nach deinen Schützlingen guckst, solltest du auf Fraßspuren, weißlich-graue Gespinste, braune Flecken und winzige, krabbelnde Viecher achten. Stellst du einen Befall mit Spinnmilben, Woll-, Schild- oder Blattläusen fest, solltest du umgehend handeln und die Schädlinge entfernen. Bei weniger starken Befällen reicht es häufig, die Blätter regelmäßig mit kalkarmem Wasser zu besprühen und die Krabbler mit einem in einer Alkohollösung getränkten Lappen abzuwischen. Hier findest du die häufigsten Fieslinge, die es sich im Winterquartier zusammen mit unseren Pflanzen gemütlich machen wollen und wie du sie effektiv los wirst.

Pilzkrankheiten und Bakterien lieben es ebenfalls schön feucht und warm, was besonders in milden Wintern zum Problem werden kann. Pflegefehler zu vermeiden ist auch jetzt die beste Vorbeugung. Im Winterquartier spazieren Erreger zudem häufig mit starker Zugluft herein, im Freiland kann es unter zu dichten Abdeckungen zu Problemen kommen. Deshalb ist es unbedingt Pflicht, regelmäßig und ausgiebig zu lüften, wenn draußen kein Frost herrscht - sowohl drinnen, als auch draußen.

 

An einer nicht entwickelten Blüte eines Zitrusbäumchens hat sich Schimmel gebildet: am besten schnell entfernen.

Aktualisiert am

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Kommentare

Maria Foerster    

Was verursacht das Verkleben der Blätter?

Antwort von Iskra

Hallo Maria,

ein Verkleben deutet im Winterquartier immer auf die Anwesenheit von Schädlingen hin. Viele von ihnen sondern sogenannten Honigtau ab. Dieser tropft auf die Blätter und lässt sie klebrig werden. Schaue einmal nach, ob du Woll-, Schild- oder Blattläuse an deiner Pflanze entdeckst. Diese sollten bekämpft werden, da sie der Pflanze schaden. Honigtau kann Pilzkrankheiten begünstigen und sollte daher abgewischt werden, wenn die Blätter sehr klebrig sind.

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